Gino Boccasile unterstützte den italienischen Faschismus indem er zahlreiche
Kriegspropagandaplakate malte. Meine Familiengeschichte ist mit dieser Zeit indirekt damit verbunden:
In Norditalien sicherte die Kastanie das Überleben ganzer Familien. Meine Mutter
stammt aus Cremia am Comersee in Italien. Noch vor dem Frühstück und der Schule musste sie um vier Uhr am frühen Morgen Kastanien sammeln gehen.
Sie erzählte uns Kindern einige Geschichten aus dieser Zeit. Eine davon ist die über meinen Grossvater. Er muss gut zwei Meter gross gewesen sein und von robuster Statur, ein wenig choleriker, bestimmt aber neigte er oft und gerne dazu einen Tropfen Rotwein zu trinken ! Eines Abends sass er in der Dorfkneipe. Es war die Zeit des zweiten Weltkrieges. Der Faschismus Mussolinis regierte das Land.
Bewaffnete Soldaten patroullierten durch das kleine Dorf unter den Bergen am Comersee. Und weil mein Grossvater (wie auch immer) durch seinen Charakter im Dorf beachtet wurde, nannten sie ihn "Capo". Zwei Soldaten hörten das von draussen.
Sie meinten er sei ein "Kommandant" der Untergrundbewegung "Resistenza",
"un capo dei Partisani". Sie drangen mit angeschlagenen Gewehren in den Raum,
packten meinen Grossvater links und rechts an den Armen, zerrten ihn zur Ausgangstüre. Dort angelangt gelang es meinem Ahnen dank seiner kräftigen Gestalt die beiden Soldaten von sich zu werfen. Er rannte um sein Leben die Pflastersteingasse bergwärts hinan. Die Schüsse verfehlten ihn und schlugen in einer Hausecke ein. Während drei Monaten hielt er sich in Bergen über dem Comersee versteckt. In der anbrechenden Dunkelheit vieler Nächte brachte ihm jeweils seine Familie das Essen zu ihm hinauf.
Später zerrte man Mussolini mit seiner Geliebten unten auf der Dorfstrasse von einem Militärlastwagen herunter der auch mit Goldbarren beladen war. Er war auf der Flucht. Meine Mutter sass auf einer Stützmauer der Strasse und beobachtete das.
Die Einschusslöcher in der Hausecke in den engen und verwinkelten Gassen von Cremia sieht man heute noch. Und meine Mutter geht jeden Herbst im Oktober zurück in das Dorf ihrer Kindheit um dort Kastanien zu sammeln.
Kriegspropagandaplakate malte. Meine Familiengeschichte ist mit dieser Zeit indirekt damit verbunden:
In Norditalien sicherte die Kastanie das Überleben ganzer Familien. Meine Mutter
stammt aus Cremia am Comersee in Italien. Noch vor dem Frühstück und der Schule musste sie um vier Uhr am frühen Morgen Kastanien sammeln gehen.
Sie erzählte uns Kindern einige Geschichten aus dieser Zeit. Eine davon ist die über meinen Grossvater. Er muss gut zwei Meter gross gewesen sein und von robuster Statur, ein wenig choleriker, bestimmt aber neigte er oft und gerne dazu einen Tropfen Rotwein zu trinken ! Eines Abends sass er in der Dorfkneipe. Es war die Zeit des zweiten Weltkrieges. Der Faschismus Mussolinis regierte das Land.
Bewaffnete Soldaten patroullierten durch das kleine Dorf unter den Bergen am Comersee. Und weil mein Grossvater (wie auch immer) durch seinen Charakter im Dorf beachtet wurde, nannten sie ihn "Capo". Zwei Soldaten hörten das von draussen.
Sie meinten er sei ein "Kommandant" der Untergrundbewegung "Resistenza",
"un capo dei Partisani". Sie drangen mit angeschlagenen Gewehren in den Raum,
packten meinen Grossvater links und rechts an den Armen, zerrten ihn zur Ausgangstüre. Dort angelangt gelang es meinem Ahnen dank seiner kräftigen Gestalt die beiden Soldaten von sich zu werfen. Er rannte um sein Leben die Pflastersteingasse bergwärts hinan. Die Schüsse verfehlten ihn und schlugen in einer Hausecke ein. Während drei Monaten hielt er sich in Bergen über dem Comersee versteckt. In der anbrechenden Dunkelheit vieler Nächte brachte ihm jeweils seine Familie das Essen zu ihm hinauf.
Später zerrte man Mussolini mit seiner Geliebten unten auf der Dorfstrasse von einem Militärlastwagen herunter der auch mit Goldbarren beladen war. Er war auf der Flucht. Meine Mutter sass auf einer Stützmauer der Strasse und beobachtete das.
In den Jahren nach dem Krieg gelang es auf wundersame Weise
einigen Dorfbewohnern von Cremia sich eine Villa bauen zu lassen.Die Einschusslöcher in der Hausecke in den engen und verwinkelten Gassen von Cremia sieht man heute noch. Und meine Mutter geht jeden Herbst im Oktober zurück in das Dorf ihrer Kindheit um dort Kastanien zu sammeln.
GinoBoccasilesupported theItalian fascism with many
Warpropaganda posters .My familyhistoryisconnectedindirectly relatedwith this time:
In northern Italy,the chestnutensured the survivalof entire families.My mother
comes fromCremia onLake Comoin Italy.Before breakfastandthe schooltheyhadfourclockin the morningto gogatherchestnuts.
She toldus childrensome storiesfrom that time.One of them isabout mygrandfather.He must have beenabout twometer tallandrobust figure,a littlecholeriker,butcertainlyhe bentoften liketo drinka drop ofred wine!One evening hewas sitting inthe village pub.It was the timeof the secondworldwar.Thefascismof Mussoliniruled the country.
Armed soldierspatrolledthrough the villageunder the mountainsatLake Como.Andbecausemy grandfather(whatever)wasa importand characterin the village,they called him"Capo".Two soldiersheard that fromtheoutside.
They thoughthe was a "commander"of the underground movement"Resistenza", one of this
"capodeiPartisani"!! They enteredwith attachedguns inthe room,
packedmy Nonnoleft and right onthe arm,dragged himto theexit door.Once there,my grandfathersucceededthanks to itsstrongshapeto throw offthe two soldiersbyhimself.Heran for hislife, thecobblestone streetupthe hill.
Warpropaganda posters .My familyhistoryisconnectedindirectly relatedwith this time:
In northern Italy,the chestnutensured the survivalof entire families.My mother
comes fromCremia onLake Comoin Italy.Before breakfastandthe schooltheyhadfourclockin the morningto gogatherchestnuts.
She toldus childrensome storiesfrom that time.One of them isabout mygrandfather.He must have beenabout twometer tallandrobust figure,a littlecholeriker,butcertainlyhe bentoften liketo drinka drop ofred wine!One evening hewas sitting inthe village pub.It was the timeof the secondworldwar.Thefascismof Mussoliniruled the country.
Armed soldierspatrolledthrough the villageunder the mountainsatLake Como.Andbecausemy grandfather(whatever)wasa importand characterin the village,they called him"Capo".Two soldiersheard that fromtheoutside.
They thoughthe was a "commander"of the underground movement"Resistenza", one of this
"capodeiPartisani"!! They enteredwith attachedguns inthe room,
packedmy Nonnoleft and right onthe arm,dragged himto theexit door.Once there,my grandfathersucceededthanks to itsstrongshapeto throw offthe two soldiersbyhimself.Heran for hislife, thecobblestone streetupthe hill.
The shotsmissedhim andslammed intoa house corner.Duringthreemonths,my grandfatherhidin the mountains aboveLake Como. In thedawningdarkness of the night thefamily brought upthe food.
Later theydraggedMussoliniand his mistressdown onthe main streetofa militarytruckwhich was loadedfull with gold.He wason the run. My motherwas sittingon a retaining wallof the roadand watchedthis.
Thebullet holes inthecorner of the housein the narrowand winding streetsof Cremiawe seetoday.And mymother goesevery fallbackin October inthevillage of herchildhoodthereto collectchestnuts.
Later theydraggedMussoliniand his mistressdown onthe main streetofa militarytruckwhich was loadedfull with gold.He wason the run. My motherwas sittingon a retaining wallof the roadand watchedthis.
Thebullet holes inthecorner of the housein the narrowand winding streetsof Cremiawe seetoday.And mymother goesevery fallbackin October inthevillage of herchildhoodthereto collectchestnuts.