Gustave Aimard (* 13. September 1818 in Paris; † 20. Juni 1883 ebenda) war ein französischer Autor von Abenteuerromanen, der ähnlich wie der Deutsche Karl May oder der Italiener Emilio Salgari durch seine Bücher das Bild der Indianer und des Wilden Westens maßgeblich beeinflusste. (Wikipedia)
Dass Gustave Doré auch Bücher illustrierte, deren Abenteuer in Amerika stattfanden, ist heute nicht mehr so bekannt.Freikugel (Balle-Franche) erschien bei Amyot im Jahre 1866. Zuerst wurde die Erzählung aber im Journal pour Tous(Nummer 286 - 296, 1860) mit 26 Zeichnungen von Doré publiziert.
Am 10. Juni des Jahres 1834 sassen zwischen zehn und elf Uhr morgens drei Männer am Ufer des Stromes, ein wenig unterhalb der Stelle, wo er sich mit dem Missouri vereinigt, und verzehrten ihr Frühstück, das aus einem Srück gebratenen Hirschfleisches bestand.
Französische Ausgabe von 1866
Aber ach! Wie viele Familien haben die amerikanischen Städte voll Hoffnung und Mut verlassen und sind verschwunden, ohne eine andere Spur ihrer Gegenwart zu hinterlassen als ihr gebleichtes Gebein und die Trümmer ihrer Geräte.
Der Familienvater schreitet mit seinen Söhnen, die Flinte über der Schulter tragend, bald vor, bald hinter dem Wagen und wacht nebst den nachfolgenden Hunden über das Vieh und die Sicherheit der Familie im allgemeinen.
(Dieses Bild fehlt in der französischen Fassung)
Natah-Otann fing an, den Abhang hinabzugleiten, indem er sich geräuschlos durch Büsche und Bäume wand.
Wie bereits erwähnt, wachte John Bright mit seinem Sohne über die Sicherheit des Lagers.
(Dieses Bild fehlt in der deutschen Buchfassung)
Sie hatten ein menschliches Wesen erblickt, das vor dem Feuer kauerte, dessen Gestalt aber in solcher Entfernung nicht deutlich zu erkennen war.
(Dieses Bild fehlt in der deutschen Fassung, aber auch der dazu gehörende Text findet sich nicht vollständig, nämlich: John Bright reitet in seiner Ungeduld kurz in die Prärie um Umschau zu halten, bevor der Angriff der Roten beginnt. Allerdings findet sich in der deutschen Fassung dieses Bild weit hinten, wo es dem Text nach auch passen würde. Ich vertraue hier mehr der französischen Ausgabe, denn zu jener Zeit lebte Doré noch. )
"Zurück!" rief sie mit gellender Stiomme, "Zurück, ihr Teufel!"
Natah-Otann, der Graf und seine beiden Begleiter ritten an der Spitze des Zuges, und die Krieger folgten ihnen auf dem Fuss,
Er erblickte am Fuss eines Baumes einen Mann mit grauschimmerndem Haar, verwildertem Bart und zerlumpter Kleidung, der regungslos dalag.
Die Indianr ereilten sie; da man sie für topt hielt, verschmähte man, sie zu skalpieren, doch entriss man ihr das kind, das sie mit übermenschlichen Kraft an ihre brust gedrückt hielt.
Ein Indianer reichte dem Unglücklichen das kleine Mädchen. Das unschuldige Mädchen schien zu ahnen, was vor sich ging, denn es schlang die Arme um den Hals des Vaters und schluchzte.
Die folgenden zwei Bilder gehören zusammen und entsprechen einer Doppelseite.
Es war eine ungeheure Sandebene ohne alle Vegetation, auf deren Boden weder ein Grashalm noch ein Strauch grünte; in der Mitte jener Wüstenei erhob sich ein gewaltiger Baum - eine Eiche, deren Raum einen Umfang von wenigstens zwanzig Fuss hatte und zwar hohl war, aber die breiten, dichtbelaubten Äste über einen bedeuteten ausbreitete.
"Hier bin ich, rede." Bei diesen Worten lehnte sie sich gegen einen Baumstamm und kreuzte die Arme über der Brust.
Der Graf war geneigt, innerlich an ein Wunder zu glauben, als er das liebliche Wesen erblickte, das den Jungfrauen der alten slawischen götterlehre täuschend glich. Natah-Otann runzelte die Brauen, als er sie erblickte. "Was tut meine Schwester hier?" fragte er barsch.
In dem Augenblick, als Natah-Otann eintrat, sass der Weisse Bison in einem Lehnstuhl am Tisch, stüzte den Kopf in die Hand und las beim Schein einer tönernen Lampe, deren qualmender Docht einen durchdringenden Geruch verbreitete und nur ein mattes, unsicheres Licht gab, in einem dicken Folianten, dessen Blätter vergilbt und abgenutzt waren,
Nach einiger Zeit blieb die Gestalt oder das Gespenst stehen und blickte sich offenbar unschlüssig um.
Die Piroge näherte sich dem Ufer mehr und mehr ...
Die Strausse ergriffen sofort in gerader Linie die Flucht, ohne sich umzusehen. Sämtliche Jäger sprengten ihnen mit verhängten Zügeln nach,
Der Graf war vom Pferd gestiegen und stand, mit dem Lorgnon im Auge, auseinandergespreizten und fest auf den Boden gestemmten Beinen und der Büchse auf der Schulter, unbeweglich wie eine steinerne Bildsäule, da und starrte den Puma an.
Die drei Männer fingen nun an, sich langsam nach dem Gehölz zurüchzuziehen, das der einzige Schutz war, der sich ihnen bot, und ohne ihre Stellung zu verändern, fuhren sie fort, die Indianer mit vorgestrecktem Gewehr in Schach zu halten.
Es entstand ein neues, furchtbares Handgemenge; die drei Männer hatten ihre Büchsen beim Lauf gefasst und bedienten sich dieser wie eine Streitaxt.
"Seht, was euch der Sieg kostet", antwortete der Jäger mit ironischem Lächeln, indem er auf die zahlreichen Leichen deutete, die den Boden bedeckten.
Nachdem dieser das Schlachtfeld verlassen hatte, sprengte er in gerader Richtung davon,...
Auf der anderen Seite seines Feuers hatte er zwei Personen erblickt, die ihn aufmerksam betrachteten.
Das junge Mädchen hatte sich unterdessen zu dem Häuptling niedergebückt und seine Fesseln zerschnitten.
Alles war dem Anschein nach öde und tot, während in der Tat 2000 Krieger verstohlen in der Dunkelheit herankrochen, um eine Festung zu stürmen, hinter deren Wällen vierzig entschlossene Männer nur eines Winkes harrten, um den Angriff zu beginnen.
...man konnte es nicht mehr eine Schlacht nennen, sondern eine Metzelei.
...und eine rauhe Stimme flüsterte ihm ins Ohr: "Natah-Otann ist ein Verräter!" Der Häuptling wandte sich um, als habe ihn eine Schlange gebissen; er schwang seine gewichtige Streitaxt über dem Kopf und versetzte dem kecken Einflüsterer einen furchtbaren Schlag....
(Dieses Bild fehlt in der deuschen Fassung)